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Dialog mit der Bevölkerung fortsetzen und vertiefen




Der Bericht über die Ergebnisse der Mitwirkung zeigt umfassend die Bedürfnisse der Bevölkerung bei der Entwicklung des Klybeckareals. Es reicht aber nicht, diese Bedürfnisse zur Kenntnis nehmen. Wir fordern die Planungspartner auf, den Dialog mit der Bevölkerung fortzusetzen und zu vertiefen.


Der Verein Zukunft.Klybeck hat die interessierte Öffentlichkeit am 1. Dezember zu einer gemeinsamen Lesung und Diskussion des Berichts “Dialog und Beteiligung” eingeladen. Dabei kamen folgende Punkte zur Sprache: :

  • Der Bericht hält umfassend und transparent die Vorgehensweisen und die Ergebnisse der verschiedenen Mitwirkungsveranstaltungen fest, die seit 2016 durchgeführt worden sind. Diese Gründlichkeit und Transparenz wird sehr begrüsst.

  • Die Protokolle zeigen, dass die Bevölkerung mit ihren Fragen und Anregungen wohlwollend ist und regen Anteil an der Entwicklung nimmt. Sie stellt nicht nur Forderungen oder macht gar auf Opposition, sondern sie will das Projekt mittragen und einen Beitrag dazu leisten, dass die Transformation eine über Basel hinaus weisende Erfolgsgeschichte wird.

  • Es bleibt unklar, was nun mit den Inputs aus der Mitwirkung geschieht. Sofern die Planungspartner überhaupt Stellung nehmen, so sind die Aussagen recht vage und unverbindlich. Antworten werden für später in Aussicht gestellt. Wenn werden verbindliche Festlegungen gemacht?

  • Unklar ist die Rolle des Kantons in Bezug auf die Ergebnisse und die Fortsetzung der Mitwirkung. Wie es damit weitergeht, wird im Bericht nicht gesagt. Vom Kanton wird erwartet, dass er die Interessen der Bevölkerung ebenso vehement vertritt wie jene der Wirtschaft. Er soll sich nachdrücklicher als bisher für die Fortsetzung und Vertiefung des Dialogs mit der Bevölkerung einsetzen und mit Nachdruck dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit in die Planungsprozesse einbezogen wird. Es wird ja im Klybeck nicht einfach ein Stück Agglo entwickelt, sonder mit einem umfassenden Anspruch ein weiteres Stadtzentrum.

Defizite in der Kommunikation – Defizite in der Planung?

So begrüssenswert der Bericht ist, so ungeeignet erscheint er den Teilnehmenden für die Kommunikation. Es braucht eine lesbarere und mehrsprachige Zusammenfassung, die an alle Haushalt im Kleinbasel verteilt wird. Es braucht Informations- und Diskussionsveranstaltungen. Es braucht endlich auch einen Infopavillion und das von Zukunft.Klybeck immer wieder vorgeschlagenes Stadtlabor, wo sich die Öffentlichkeit informieren kann und alle Aspekte der Entwicklung thematisiert und diskutiert werden können.

Es gibt auch inhaltliche Lücken in der Kommunikation. So haben die Behörden bzw. die Planungspartner zahlreiche Studien als Grundlagen für ihre Planung durchgeführt. Diese Studien sollen öffentlich einsehbar werden.

Über den Bericht hinaus äusserten die Teilnehmer:innen viel Klärungsbedarf zum Transformationsprozess. Stark vermisst wird eine klar kommunizierte Vision und Strategie für die Entwicklung der Stadt Basel. “Es gibt viele Visiönchen, aber keine Vision”, brachte es ein Teilnehmer auf den Punkt.

  • Es wird nicht überzeugend dargelegt, weshalb sich Menschen und Gewerbetreibende einmal im Klybeck niederlassen sollen. Was ist die strategische Bedeutung des Klybecks für die gesamte Stadt Basel?

  • Basel hat den Klimanotstand ausgerufen. Aber es gibt keine konkreten Hinweise darauf, dass dies in der Planung des Klybeckareals reflektiert würde.

  • Die Themen Nachhaltigkeit, Altlasten, Gentrifizierung kommen in der Kommunikation nicht vor.

Fazit

Die Diskussion zeigt einmal mehr, dass die Bevölkerung sich stark für die Entwicklung des Klybeckareals und die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die umliegenden Quartiere interessiert. Sie ist bereit, konstruktiv mitzudenken und wünscht, dass die Planungspartner dafür die nötigen Angebote und Einrichtungen schaffen. Sie erwartet aber auch klare Antworten auf ihre Fragen und Wertschätzung für ihre Vorschläge. Der Goodwill der Öffentlichkeit ist nicht mit PR-Aktionen zu gewinnen, sondern nur mit Bereitschaft zum offenen Dialog.






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